Freitag, 28. Dezember 2018

Nadelgebundene Fäustlinge - Irgendwann kommt der Winter noch.





Oh nein! Sie sind zu groß geraten!


Nein eigentlich nicht. Ziel war, nadelgebundene Fäustlinge/Handschuhe zu fertigen und diese leicht anzufilzen damit sie dichter und wärmer werden.

Verwendet hab ich meine Lieblingsdochtwolle, welche recht fein ist. (Keine Filzwollstärke) Sie wird sehr fein zu tragen, egal ob ungefilzt oder gefilzt und lässt sich super schön verarbeiten. Ich muss unbedingt noch ein paar Knäul anschaffen.

Gefertigt habe ich die Handschuhe von den Fingern zum Schaft hin. Mit dem Oslo-Stich ging es recht zügig und sah schon schön aus.




Das Filzen hat sich etwas gezogen...bis es dann die richtige Größe hatte, aber ich bin jetzt doch super zufrieden mit dem Ergebniss.
Sie sind schön dicht und warm, ohne dabei zu dick und steif zu sein.

Nummer Eins hab ich immer wieder probiert und brav mitgeschrieben, damit der zweite gleich wird.

Vielleicht probier ich doch noch mal 3 Finger Handschuhe, auch wenn man damit wie ein Alien aussieht.


Samstag, 22. Dezember 2018

Wir basteln Fibeln!

Eine schöne Zeit wünsche ich allen. Egal ob Yule oder Weihnachten, oder etwas anderes.

Natürlich gibt es auch bei mir Geschenke für meine Kinderchen. Und dieses Jahr auch welche für unser gemeinsames Hobby!

Während mein Sohn ein neues Holzschwert bekommt, hab ich mir für meine Tochter gedacht sie bekommt Buckelfibeln mit einer kleinen Kette.

Die junge Dame ist aber erst 8 und da sind mir Repliken einfach zu teuer, bis sie bewiesen hat das sie die nicht irgendwo rumwirft.

Darum bekommt sie Fibeln made by Mama!

Man nehme: Sculpy, Modellierwerkzeug, große Sicherheitsnadeln und Acrylfarbe...alles in einen Topf und fertig!

Na gut...nicht ganz sooo einfach, aber es hat totalen Spass gemacht.

Schnell mal ausprobiert wie das mit dem bemalen ist, und es hat wunderbar geklappt. Wie gut das meine Kinder Amulette wollten, so kannt ich es tarnen ohne bis Mitternacht zu warten!

Auf Los gings dann los! Erst eine kleine Grundform gemacht und die Erhebung aus Alufolie gebastelt.
Das Ganze dann mit einer schicht Sculpy (Sollte das Sculpy etwas hart sein, etwas Pflanzenöl einarbeiten...klappt wunderbar und macht es geschmeidig) überzogen und laut Anleitung gebacken.
Dann ging es ans verzieren. Ich habe mich nicht an Funde gehalten, man möge mir verzeihen. Natürlich...wieder backen. Kann man auch in mehreren Schritten machen, wenn man sicher gehen will das man nichts zerstören will, weil man versehentlich drauf patscht. Oder man arbeitet mit Schnitzmessern Strukturen rein.
Die Rückseite hab ich dann noch schön glatt gemacht und eine große Sicherheitsnadel mit Sculpy eingearbeitet und mal wieder...gebacken! Wer hätte es gedacht?

  
 
 

 Sind wir mit der Grundform, verzierung und der angebrachten Nadel zufrieden, kommen wir zum farbigen Teil! (Man könnte das ganze auch direkt aus Fimo in MetallicFarben machen, aber ich bin nicht sooo der Fimo fan und arbeite lieber mit dem Sculpy)

Auch wenns heftig aussieht... erst mal alles schön schwarz machen mit Acrylfarbe. Die Vertiefungen wie kleine Löcher, Rillen und co nicht vergessen! Schön schauen das da auch Farbe drinn ist, aber nicht von der Farbe ausgefüllt werden.
Trocknen lassen.
Ich habe für meinen "Bronzeton" Kupfermetalic und Goldmetalic Farbe gemischt. (Kupfer war mir zu rötlich, Gold war mir zu goldig)
Nun mit ganz ganz wenig Farbe vorsichtig darüber pinseln. Nicht zu flüssig. Wichtig ist, das kleine Vertiefungen so wie die ecken und unten liegenden Ränder nicht mit der Farbe komplett zugekleistert werden, denn dadurch bekommen wir den Patina Effekt und lässt alles plastisch wirken! Wir erzeugen damit so zu sagen Schatten.

Am Ende noch eine Schickt Klarlack drüber zum Schutz der Farbe! Und wir haben... Kostengünstige, selbst gemachte Fibeln für LARP oder Kinder, oder oder oder.

 

Viel Spass beim Nachmachen und kommt gut ins neue Jahr!

Sonntag, 11. November 2018

Teil 2: Maße und Schnittmuster

In Teil 1 gabs eine kurze Erklärung zum nun kommenden Schnittmuster für das einfache Kleid.
Hier haben wir nun die Details. Unsere Maße haben wir genommen, jetzt heißt es...die Maße so zu berechnen, das wir sie weiter verwenden können.

Ich bedien mich für das Beispiel an Standartmaßen für eine Größe 40 bei 168 Körpergröße



1. Halsumfang 37cm
2. Brustumfang 92cm
3. Tailienumfang 74cm
4. Hüftumfang 98cm
5. Oberarmumfang 29cm
6. Handgelenksumfang 15cm
7. Länge 145cm
8. Ärmellänge 60cm
9. Schulter bis zur Tailie 42cm
10. Tailie bis Länge 103cm


Was machen wir jetzt mit den Maßen? So können wir sie ja noch nicht verwenden.

Vorwiegend benötigen wir nun den halben Brustumfang. Zu dem halben Brustumfang kommt nun eine Zugabe, damit wir etwas Luft haben. Die Stoffe dehnen sich nicht wirklich, und sonst spannt es. Ich nehme hier gern auf jeder Seite 2cm, also +4. Im gesammten Umfang sind es 8cm.

92:2=46+4= 50     Unser Ausgangsmaß für das Vorder und Rückenteil ist also 50 cm.

Für unseren Ärmel benötigen wir den Oberarmumfang, Handgelenksumfang und die Ärmellänge.
Auch hier müssen wir wieder eine Zugabe geben, damit es nicht zu eng wird und wir beim "Muskeln spielen lassen" das ganze wie Hulk zerreißen.

29+8=37    Will man einen engeren Ärmel, kann man auch weniger Zugabe geben.

Für das Handgelenk gilt das selbe...auch hier wollen wir es nicht Hauteng. Vorallem weil man den Ärmel dann nicht mehr hoch schieben kann. Hier sollte man mindestens den Umfang der dicksten Stelle der Handfläche nehmen. Ich nehme lieber etwas mehr, so das ich den Ärmel etwas hoch schieben kann bei Arbeiten.

15 cm haben wir gemessen an meiner zarten Hand wäre es an der breitesten Stelle ca. 20cm. Da ich aber etwas mehr Weite möchte, nehme ich hier 24cm. Man kann einfach ein Maßband nehmen und dann das Maß um das Handgelenk legen und schauen wie weit man mit 24cm hoch schieben kann.

 Teil 1:

Teil 1 ist unser Vorder und Rückenteil. Wir benötigen 2 mal dieses Teil.
Es ist ein Rechteck welches 145cm hoch ist (unsere Länge also) und 50cm breit ist (unser halber Brustumfang+Zugabe).

Teil 2:

Teil 2 ist unser Ärmel. Auch hier benötigen wir 2.
Hier haben wir ein in die höhe gezogenes Trapez.
Oben ist es 37cm breit (Oberarmumfang+Zugabe). Unten unser gewünschtes Handgelenksmaß von 24cm.
Die dünne gestrichelte Linie zeigt uns hier unsere 60cm Ärmellänge.

Teil 3:

Teil 3 sind unsere Geren/Dreiecke/Keile welche uns die Weite an der Hüfte und am Saum bringen. Auch hier brauchen wir das Rechteck wieder zwei mal. Ich möchte Stoffsparend zuschneiden, darum wähle ich diese Art die Geren zuzuschneiden. Schneidet man direkt gleichschenkelige Dreiecke, so hat man entweder nur auf einer Seite eine Mittelnaht (was mich persönlich sehr stört) oder eben viel Stoffverschnitt.
Für das Rechteck, welches wir in der Diagonale noch einmal teilen werden, brauchen wir das Maß Tailie bis Länge. 103cm. Und wir benötigen eine Breite der Geren. Dadurch das wir sie teilen ist die fertige Gere dann doppelt so breit wie das Maß das wir gleich nehmen. Bei 30cm haben wir dann 60cm breite Geren am Saum. Bei 40cm am Ende 80. Hier kommt es darauf an wie viel Weite ihr am Saum haben wollt. Je mehr Weite, desto mehr schwingt das Kleid. Es ist also Geschmackssache.

Hier füge ich einen kleinen Tipp ein: Je näher die Gere beim Ärmel eingesetzt wird, desto mehr Weite hat man dann im Bauch und Hüftbereich. Sehr schlanke Damen können also gut ab der Tailie mit den Geren beginnen, fülligere Damen sollten sie höher einsetzen. ACHTUNG: Soll die Gere höher eingesetzt werden, muss diese natürlich auch länger sein!

Beispiel: Meine Tailie befindet sich hier 42cm von der Schulter herab gemessen. Also habe ich bei einer Gesammtlänge von 145cm noch 103cm. So lange wird mein Rechteck für meine Geren.
Beschließe ich jedoch die Gere 2cm höher einzusetzen, brauche ich ein Rechteck das 105cm lang ist.

Teil 4:

Teil 4 sind einfach 10x10cm Rechtecke welche man unter dem Arm einarbeitet (auch hier brauchen wir 2) um sicher zu stellen das nichts kneift und wir etwas Bewegungsfreiheit haben.


Nun haben wir SEHR viele Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Quadrate... ein großes Puzzle, welches noch nicht wirklich wie ein Kleid aussieht. Bei einem Puzzle kann man auf dem Schachteldeckel sehen wie es am Ende aussieht, also zeige ich euch auch wie die Schnitteile aneinander gehören um die Verwirrung hoffentlich ein wenig zu lösen.


Vor dem Zuschneiden bitte beachten! Unser Schnitt hat noch KEINE Nahtzugabe!

Ps: Nein ich habe den Halsausschnitt nicht vergessen. Es liegt daran das ich die Schulternaht komplett schließe und dann das Halsloch arbeite, ehe ich Ärmel, Geren und co annähe.




Samstag, 10. November 2018

Teil 1: Benötigte Maße für ein Kleid.

Heute will ich den Anfang machen. Ich möchte genauer zeigen wie man zu seiner Darstellung kommt.


Heute...Teil 1: Das Schlichte Kleid und welche Maße benötige ich.

Was benötigen wir für eine erste Wikingerdarstellung?

Genau...ein Kleid. Oder eher sogar zwei.

Ein Unterkleid und darüber ein Überkleid. Die Schnitte unterscheiden sich hier nicht.
Ich habe hier eine sehr einfache Variante gewählt welche auch für Anfänger gut zu fertigen ist.

Für ein Unterkleid empfehle ich hier einen leichten Leinenstoff. Entweder gebleicht, oder naturfarben. Natürlich kann man auch einen dünnen Wollstoff nehmen, wenn man es möchtet.
Das Überkleid sollte dann aus Wolle bestehen. Dünn, dick, einfache Leinwandbindung, oder Diamant oder Rautenköper, Fischgratmuster... das ist dann Geschmackssache und wird auch dadurch bestimmt welche Darstellung man anstrebt.

Eine einfache Frau wird eher schlicht gehaltene Leinwandbindung tragen, in eher schlichten Farben. Jemand höheres...da kann man dann natürlich mit anderen Bindungen und auch Materialien arbeiten.

Ich persönlich arbeite beim Unterkleid gerne einen runden Halsausschnitt ohne Schlitz, dafür ist er etwas weiter damit mein Dickkopf durchpasst (Achtung! Leinen dehnt sich kaum.)

Das Kleid selbst besteht aus zwei langen Rechtecken für Vorder und Rückenteil, zwei Geren (Dreiecke oder auch Keile gennant) für die Weite an den Seiten, ab Tailie eingesetzt um genug Weite an der Hüfte zu bekommen, zwei trapezförmige Ärmel und zwei kleine Quadrate für unter den Arm als zusätzliche Weite und Tragekomfort.


Maße die wir benötigen:

1 Halsumfang
2 Brustumfang
3 Tailienumfang
4 Hüftumgang
5 Oberarmumfang
6 Handgelenksumfang
7 Länge
8 Ärmellänge
9 Schulter bis zur Tailie
10 Tailie bis Saumlänge


Jeder der schon einmal genäht hat, weiß wir werden zu den nun gemessenen Maßen noch Zugaben hinzu geben, damit das Ganze nicht Hauteng ist und bei der ersten Bewegung gesprengt wird.

Winter is coming!

Der Winter naht...gut man mag es nicht glauben, da es zum Teil noch 20 Grad hat, was sehr seltsam ist wenn man die wunderbaren, fallenden Blätter beobachtet.
Aber es wird ja irgendwann kalt, also hab ich mich an meine Mütze gesetzt, und dank der immer näher rückenden mittelalterlichen Weihnachtsmärkte gabs Ansporn sie endlich fertig zu machen.



Ich habe mich von Funden inspirieren lassen, nur statt vier Teilen, besteht meine aus sechs teilen leichtem Loden.
Aufgestickt wurden zwei Vögel (aus der Vendelzeit) mit Wollfäden im Stiel des Beaux-Stiches.



Gefüttert ist das Ganze mit hellgrünem Leinen welches ich noch hatte und ein hübscher Besatz aus Hasenfell.

Dazu will ich sagen...ich habe einen sehr alten Gürtel aus Fell weiter verarbeitet.






Und da es ja nicht nur am Kopf kalt werden kann... gabs auch einfache Stulpen aus dünner Dochtwolle im Oslo-Stich.

Ach Nadelbinden macht schon immer wieder Spass.


Dienstag, 24. Juli 2018

Leder oder Stoff, Stoff oder Leder...Sein oder nicht sein...das ist hier die Frage!





Da hat man schöne Holzbügel für eine "Wikingertasche" und dann stellt sich einem die Frage....

AUS WELCHEM MATERIAL MACH ICH SIE?!?!?!?!?!?!

Zur Auswahl steht weiches Leder...was natürlich auch seinen Reiz hat.
Oder doch den dunkelbraunen Loden, wo ich noch Reste zum verarbeiten hab, und drauf dann eine hübsche Stickerei? ... Ja ich weiß...Stickerei ist nicht unbedingt A.
Oder doch den hellen Loden, den ich letztens günstig erstanden habe...

Ach ja...viel zu viel Auswahl!

Ein Lebenszeichen!

Ruhig war es um mich... ich weiß.

Aber mit Kindern, Schulende, Ferienanfang, und den Märkten... da hat man als Mama schon ordentlich zu tun.

Aber dafür gibt es jetzt auch ein schönes neues Kleid aus grünem Diamantköper in sehr leichter Qualität. Wunderbar für warme Tage.

Es ist komplett Handgenäht mit Wollfaden.























Und dann hab ich auch noch ein 10 Jahre altes Trägerkleid gefunden. Und juhu! Es passt wieder!

Also hab ich eben aus Alt mal Neu gemacht. Die falschen, zu breiten Träger runter...neue Träger in Schlaufenform drann gemacht. Dazu noch etwas aufgehübscht mit dem schmalen Stoffstreifen am oberen Rand.



















Anspruch auf historisch Korrekt... Nur bedingt. Es hat vorallem Spass gemacht das ganze zu nähen und zu sehen wie wunderbar das neue Kleid, mit dem alten Trägerkleid zusammen passt.

Dienstag, 29. Mai 2018

Ein Abstecher in spätere Zeiten. Netzen für Anfänger.

Was kommt raus, wenn ich mit Jemanden auf Facebook gut auskomme und mich unterhalte?

Na ich komm auf blöde Ideen, was ich neues lernen und ausprobieren könnte.

So kam es, das eine Bekannte für ihre Schwester gern ein neues Haarnetz haben würde, und das in "Übergröße" wegen vielen Haaren.

Was macht Runa? Runa lernt das Filetnetzen.

Tja so hat mein Töchterchen direkt ein Netz fürs Ballett bekommen.

Ich muss sagen...es ist eine fast meditative Arbeit.





Dienstag, 22. Mai 2018

Gewandung für Spätentschlossene.



Fragt mich nicht warum, aber kurz vor einem wirklich schönen Markt am Chiemsee, kam ich auf die Idee, meine Kinder neu einzukleiden.

Gesagt getan... mein Rücken hat gemault...meine Finger gestreickt... Aber ich hab in wenigen Stunden eine Tunika, ein Kleid, einen Trägerrock und eine Pluderhose genäht.

Gut man kann vermuten das es nicht per Hand genäht ist, aber da die Kinder ziemlich schnell raus wachsen, näh ich bei ihnen nur die Nähte die sichtbar sind per Hand.

Kinder waren glücklich, ich auch.

Projekt Wollüberkleid per Hand nähen.

Achje... Ich hab zu lang nichts mehr gepostet! Man möge mir verzeihen!

Also zeig ich mein heiß geliebtes Überkleid aus graublauem, dünnen Wollstoff, mit einem Besatz aus Diamantköper.

Ich hab das gute Teil komplett per Hand genäht. Dazu hab ich zwar moderne Nadeln verwendet, aber auch alles mit Wollfaden und feinem Überwendlingsstich verarbeitet.

Ich muss sagen... ich hab da jetzt wohl Blut geleckt und es wird nicht das letzte, komplett handgenähte Kleidungsstück.